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Architekt: Josef Tölk

Persönliche Daten
* 26.02.1861 – † 19.03.1927
Geschlecht: m
Geburtsort: Altenmarkt a.d. Triesting, NÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Semmering, NÖ
Land: Österreich
Titel: Baurat
Religionsbekenntnis: Röm. – Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Anton T. (1834-1909), Baumeister
Mutter: Katharina, geb. Depauly (1835-1903)
unverheiratet
Bürogemeinschaft: 1895-1927 mit Franz v. Krauss (Büro Wien 1, Auersperggasse 4)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J. Baugewerbeschule
1880-1883 Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Theophil Hansen)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ca. 1884-1890 im Atelier von Fellner & Helmer tätig
ca. 1895-1927 Ateliergemeinschaft mit Franz v. Krauss, (erstes gemeinsames Projekt bereits 1892), Gesellschafter der Fa. Krauss & Tölk
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Auszeichnungen und Ämter
1908- 1918 Verwaltungsrat des NÖ Bauvereins
o. J. Sachverständiger für Theaterbauten, Ausstellungsbauten und Wohnhäuser
1914 Auszeichnung, Leipziger Baufachausstellung
1915 Preis der Stadt Wien für einen hervorragenden Bau (Miethaus Wien 4, Wohllebengasse 4)
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Mitgliedschaften
ab 1891 Mitglied des Bautechniker Vereines
ab 1903 Hansen-Club
ab 1908 Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Vita
Josef Tölk stammte aus einer in Baden bei Wien ansässigen Honoratiorenfamilie. Sein Vater war ein ursprünglich aus Böhmen stammender Holz- und Baumaterialienhändler, der im damaligen Weikersdorf (später nach Baden eingemeindet) zahlreiche wichtige Funktionen bekleidete. Tölk erhielt seine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule Theophil Hansens. In Anschluss daran absolvierte er einige Praxisjahre in dem auf Theaterbauten spezialisierten Atelier von Fellner & Helmer. Hier lernte er auch seinen um einige Jahre jüngeren Kollegen Franz v. Krauss kennen. Anfang der 90er Jahre arbeiteten sie ihre ersten gemeinsamen Projekte aus, um sich nach einiger Zeit zu einer ständigen Bürogemeinschaft zusammenzuschließen.
Sehr schnell wurde das Mitte der 90er Jahre gegründete Atelier Krauss & Tölk eines der erfolgreichsten der vergangen Jahrhundertwende in Wien. Unter den Auftraggebern fanden sich nahezu alle großen Namen der Wiener Ringstraßengesellschaft, wie die Familien Rothschild, Primavesi, Schöller, Gallia und andere mehr, wobei offensichtlich Franz v. Krauss derjenige war, der über die notwendigen gesellschaftlichen Verbindungen verfügte. Hingegen scheint Tölk aufgrund seiner familiären Kontakte der Architektengemeinschaft diverse Projekte im Badener Raum (Kuranstalt, Ausbau der Trabrennbahn) vermittelt zu haben.
Josef Tölk, der bis zu seinem Tod tätig war, lebte zuletzt am Semmering in der im Familienbesitz befindlichen Pension-Sonnhof, wo er im 66. Lebensjahr nach kurzer Krankheit verstarb.
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Stellenwert
Die Ateliergemeinschaft Krauss & Tölk war eines der meistbeschäftigen Architekturbüros der vergangenen Jahrhundertwende. Als typische Vertreter einer späthistoristischen Ausrichtung bevorzugten sie bei ihren frühen Bauten eine Art neobarocker Formensprache, die damals als genuin „österreichischer Stil“ angesehen wurde. Sehr bald begannen sie sich jedoch an der zeitgemäßen „Moderne“, wie sie von Otto Wagner und seiner Schule propagiert wurde, zu orientieren. Allerdings setzte man sich kaum mit den eigentlichen Intentionen der Wagnerschule auseinander, die eine „Zweckarchitektur“ und eine Reduzierung auf das Wesentliche anstrebte, sondern begnügte sich zumeist mit einer Übernahme formaler Kriterien, die nicht selten im oberflächlich Dekorativen stecken blieb. In der Folge wurden sie auch von Otto Wagner heftigst kritisiert, der ihnen vorwarf, Proponenten einer „falschen Moderne“ zu sein.
Ungeachtet dieser Kritik war jedoch eine kultivierte Eleganz, die sie insbesondere bei Wohnbauten des gehobenen Standards ausspielen konnten, ein Markenzeichen des Büros. Als eines der besten Beispiele ist der „Wiener Bürgerhof“ (Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 1) zu nennen, der eine gemäßigte Moderne mit bürgerlichem Repräsentationsanspruch vereinte. Während die flächig gehaltene Fassade und der reduzierte Dekor Konzessionen an den Zeitstil darstellen, dienen biedermeierliche Motive, die auch das aufwändig gestaltete Vestibül prägen, zur dekorativen Überhöhung.
Neben der oft sehr gekonnten Anpassung an die Zeittendenzen und den guten Grundrisslösungen trug auch offensichtlich die große Bandbreite des Büros zu dessen Erfolg bei. Krauss & Tölk errichteten neben Wohnbauten auch Theater, Cafés, Geschäftslokale, Fabriksgebäude und insbesondere zahlreiche Heilanstalten (vor allem in Auftrag der Familie Rothschild). Die Arbeitsteilung der beiden Partner ist heute nur schwer rekonstruierbar. Manches weist darauf hin, dass Franz v. Krauss der Tonangebende war und eher für die formale Durchgestaltung verantwortlich, während sich Josef Tölk vorrangig mit den technischen Belangen befasst haben dürfte.
Wie bei vielen anderen Architekten auch, war nach dem Ersten Weltkrieg die große Zeit des Büros vorbei und es kam nur mehr zu einigen wenigen Realisationen.

Quelle: http://www.architektenlexikon.at/de/647.htm

Wasserburgergasse 2 , 9. Bezirk Wien Alsergrund

Die Wasserburgergasse 2 Quelle: https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Sigmund-Freud-Hof

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