Die öffentliche Bedürfnisanstalt am Graben , 1. Bezirk: Wien Innere Stadt

Die Jugendstiltoilette

Unter den über fünfzig öffentlichen Toiletten „für Menschen beiderlei Geschlechts“, die bis 1905 in Wien errichtet wurden, war auch die erste unterirdische Bedürfnisanstalt von Wien – die Jugendstiltoilette am Graben, die heute unter Denkmalschutz steht, aber noch immer in Betrieb ist.Aber auch wenn die Toilette in jedem Reiseführer steht, nur wenige Touristen verirren sich in den relativ versteckten Keller, auf deren streng nach Geschlechtern getrennte Abgänge nur zwei Laternen mit dezenter Aufschrift und ein im Sommer blumengeschmücktes Gitter hinweisen.

Edle Materialien

Wagt man sich also wirklich hinunter und zahlt die kleine Gebühr von 50 Cent, taucht man ein in eine andere Zeit.Die Jugendstil-typische Freude an edlen Materialien stand bei den Planungen wohl im Vordergrund: Eichen- und Teakholz bei den Klobrillen, Trennwänden und Schiebetüren der Toilettenkabinen, außerdem überall Messingarmaturen und -beschläge, edle Lampen und viel geschliffenes Glas – gepflegt, sauber und in perfektem Zustand.Die freundliche Klofrau schließt persönlich mit einem Schlüssel die Toilettenkabinen hinter den Besuchern zu – wobei Kabinen eigentlich noch zu kurz gegriffen ist: jede Toilette ist ein kleiner Raum, der mit einem eigenen Waschbecken, Seifen- und Handtuchspender ausgestattet ist. Bei den Herren gibt es zusätzlich noch einen Raum mit zwölf „Pissständen“, Pissoirs, die ebenfalls sehr opulent ausgestattet sind.Wer also einmal in der Innenstadt verzweifelt auf der Suche nach Erleichterung ist, für den ist die Jugendstiltoilette der absolut richtige Ort – aber auch allen anderen sei ein Besuch ans Herz gelegt: neben der Opern-Toilette am Karlsplatz oder dem Pratersauna-Klo ist die öffentliche Bedürfnisanstalt wohl eines der schönsten stillen Orte der Stadt.

Quelle: http://www.stadtbekannt.at/die-schnste-toilette-wiens/

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Architekt:
Baujahr: 1904
Schlagwörter:
Adresse: Graben 22, Wien, Österreich
Bezirk: 1. Bezirk: Wien Innere Stadt