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Architekt: Franz Krauß

Persönliche Daten
* 14.06.1865 – † 24.02.1942
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
damaliger Name: Ober-Döbling
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Deutsches Reich
Titel: Freiherr von, Hofrat, Prof., Ing.
weitere Namen: Krauss, Kraus, Krausz; Franz Karl; Franz von
Religionsbekenntnis: o. rel. Bek.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Franz Freiherr von K. (1837-1919), Statthaltereikonzipist, ab 1886 Polizeipräsident von Wien, ab 1892 Landespräsident der Bukowina
Mutter: Bertha von Thoren
Ehe (1893) mit Maria, Freiin Lehne von Lehnsheim (*1872)
Kinder: Ernst (*1894), Dr.phil., Chem.
Hedwig (*1897), verehel. Falk, Schriftstellerin
Bürogemeinschaft: ab 1895 Atelier für Architektur Krauß und Tölk: Wien 9, Wasagasse 12; ab 1900 Wien 1, Auerspergstraße 4
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J. Maximilian-Gymnasium, Wien
bis 1882 Gymnasium Wiener Neustadt
1882-1887 Technische Hochschule Wien (bei Karl König; 1887 Luntz); 2. Staatsprüfung
abgelegt
1888 Diplom
1887-1890 Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule bei Friedrich Schmidt, 4 Semester ?)
o.J. Ausbildung in Worms und München (bei Heinrich Schmidt)
1911 Habilitation an der Akademie der bildenden Künste Wien für Stilkunde und Perspektive
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1886 Statthalterei-Rat, Bau-Deputation für Wien
1889-1894 Im Atelier von Fellner und Helmer tätig
1894-1927 Selbständig, Arbeitsgemeinschaft mit Josef Tölk
1911 Beeidigung als k.k. landesgerichtlicher Sachverständiger und Schätzmeister
1911-1934 Dozent für Perspektive und Stillehre an der Akademie der bildenden Künste Wien (1913 Ernennung zum a.o. Professor)
ab ca.1913 Gerichtlich beeideter Sachverständiger und Schätzmeister für Architektur und Hochbau
1913-1934 o.Prof. für Baukunst an der Technischen Hochschule Wien (Nachfolger Königs)
ab 1914 Mitglied der Staatsprüfungskommission im Hochbaufach
1916-1920 Dekan der Fakultät für Architektur an der TH Wien
1919-1922 Leitung der Meisterschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien
vor 1930 Zivilarchitekt
1930 Vorsitzender der 2.Staatsprüfungskommission bzw. Prüfungsausschusses für die Abhaltung der Diplom-Hauptprüfung
ab 1934 Eintritt in den Ruhestand
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Auszeichnungen und Ämter
1888 Hagenmüller-Preis
1889 Spezialschulpreis
1900 Bronzemedaille Pariser Weltausstellung
1905 Kleine goldene Staatsmedaille des Künstlerhauses
1909 Baurat
1910 Ernennung zum Ehrenmitglied der Gesellschaft zur Förderung der Baukunst in Amsterdam
(Maatschappij tot Revordering der Bouwkunst) wegen seiner Verdienste als Sekretär des 8.Internationalen Architektenkongresses Wien 1908
1914 Verleihung des Offizierskreuzes vom König von Sachsen anlässlich der Baufachausstellung in
Leipzig
1916 Offizierskreuz des königlich sächsischen Albrechts-Orden
1917 Verleihung des Kriegskreuzes für Zivildienste 2.Klasse anlässlich der Feier des 225-jährigen
Bestandes der Akademie der bildenden Künste
1925 Hofrat
1934 Großes Ehrenzeichen für Verdienste um Österreich
1937 Ehrenmitglied der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Mitgliedschaften
ab 1892 Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (ab 1898 Architecten-Club: 1904-1906 Obmann; 1914 als Obmann-Stellvertreter; Aquarellisten-Club)
ab 1893 Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein (1912 Wahl zum Vizepräsidenten; wiederholt Verwaltungsrat)
ab 1907 Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (in Ausschüssen tätig; Schiedsrichter in technischen Fragen)
ab 1908 Deutscher Werkbund (führendes Mitglied)
ab 1911 Wiener Bauhütte (vorher teilnehmendes Mitglied)
ab 1913 Österreichischer Werkbund (Gründungsmitglied; 1923/24 Vorstandsmitglied)
1928 C.P.I.A. (Comité permanent internationale d´architects)- österreichische Sektion; Mitglied und Sekretär
o.J. Bund Deutscher Architekten
o.J. Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland
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Vita
Franz Freiherr von Krauß wurde 1865 als Sohn des gleichnamigen Statthaltereikonzipisten, der später zum Leiter der Polizeidirektion von Wien und zum Landespräsidenten der Bukowina ernannt wurde, geboren. Nach dem Studium an der Technischen Hochschule Wien folgten noch drei weitere Studienjahre an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Friedrich Schmidt. Die Praxisjahre absolvierte Krauss bei Heinrich Schmidt in Worms und München, und bei Fellner & Helmer in Wien. Im Atelier der beiden bekannten Theatererbauer lernte er den Architekten Josef Tölk (1861-1927) kennen, mit dem er 1895 ein eigenes „Atelier für Architektur“ gründete.
Die um die vergangene Jahrhundertwende äußerst erfolgreiche Architektengemeinschaft entwarf etliche Theater, Heilstätten, Wohnhausbauten, Villen, Schulen, Fischverkaufshallen und Grabmäler etc. Sie nahm an zahlreichen Wettbewerbsausschreibungen in der österreichisch-ungarischen Monarchie teil, wobei Krauß aber auch ein sehr gefragter Juror war. Ihre Entwürfe wurden bis etwa 1910 meist in der 1895 gegründeten Architekturzeitschrift „Der Architekt“ veröffentlicht. Der 1916 erschienene Band „Archiv für Architektur“ bietet einen Überblick über die Entwurfsarbeiten von 1906-1916.
Ab 1911 unterrichtete Krauß zunächst als Dozent (ab 1913 als a.o. Professor) an der Akademie der bildenden Künste und ab 1913 als ordentlicher Professor auch an der Technischen Universität Wien. Nebenbei war Krauß ein sehr engagierter Mitarbeiter etlicher Architektenvereinigungen.
Nach dem Ersten Weltkrieg erhielten Krauß & Tölk wie viele andere Architekten auch aufgrund der wirtschaftlichen Situation wenig Aufträge. Bereits vor dem Tod von Josef Tölk 1927 begann Krauß mit dem Architektenduo Theiss & Jaksch zusammenzuarbeiten.
Krauß ging 1934 als Professor in Pension und trat von allen öffentlichen Funktionen zurück. Aus Protest gegen die damaligen politischen Umstände verweigerte er die Annahme des Großen Ehrenzeichens für die Verdienste um Österreich.
Er starb 1942 im 76.Lebensjahr und wurde am Grinzinger Friedhof in Wien bestattet.
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Stellenwert
Bereits Anfang der 90er Jahre entwarf Krauß mit dem ebenfalls im Atelier Fellner & Helmer arbeitenden Josef Tölk – einem ehemaligen Hansenschüler – eigene Projekte. 1895 gründeten sie ihr eigenes „Atelier für Architektur“, das 32 Jahre bestehen und auf Grund der Bandbreite ihres architektonischen Schaffens und ihrer gesellschaftlichen Kontakte bis vor dem Ersten Weltkrieg zu den erfolgreichsten Architektengemeinschaften zählen sollte. Nach der Aussage eines Zeitgenossen dürfte Krauß, der als äußerst flinker Zeichner galt, für die künstlerischen Belange zuständig gewesen sein, während Tölk sich eher um die technischen Erfordernisse kümmerte („Archiv für Architektur“, Einleitung).
Außerdem ging Krauß im ersten Jahrzehnt seines architektonischen Schaffens neben der bestehenden Zusammenarbeit mit Josef Tölk aber auch immer wieder kurzfristige Arbeitsgemeinschaften mit anderen Architekten ein. So entstand etwa das Kaiser-Jubiläums-Stadttheater (heutige Volksoper) erb. 1898 in Wien 9, Währinger Gürtel in Zusammenarbeit mit dem Architekten Alexander Graf (1856-1931), wobei auf das System von Fellners und Hellmers Theaterbauten zurückgegriffen und die Fassade nach Wunsch der Auftraggeber in deutscher Renaissance ausgeführt wurde. Mit dem Mediziner A. Hinterberger setzte er sich um 1900 bei Wettbewerben mit der Problematik von Krankenhausbauten und Sanatorien auseinander.
Zunächst erwiesen sich Krauß und Tölk als typische Vertreter des Späthistorismus, deren frühe Entwürfe neobarocke Züge aufwiesen. Noch vor der Jahrhundertwende begannen sich die beiden Architekten an Otto Wagner und seiner Schule zu orientieren (Wien 3, Sechskrügelgasse 12, erb. 1897). Durch die Fassadengestaltung mit Hilfe durchgehender Glaswände bei Wien 4, Theresianumgasse 7 (erb. 1907) treten erstmals sachliche Tendenzen im Werk von Krauß auf.
Vorbildwirkung für ähnliche Bauten im Ausland erlangte jedoch das Hotel-Sanatorium Kurhaus Semmering Nr. 88, erb. 1907/09, dessen funktionalistische Architektur in Kombination mit Heimatstilelementen und Zitaten aus der Schlossarchitektur am Übergang zur strengen sachlichen Moderne stand (Dehio NÖ II). Es finden sich aber auch Einflüsse der Wiener Werkstätte beim Wohnhaus Wien 4, Wohllebengasse, erb. 1912. Für diesen Bau erhielten sie im Jahre 1912 auf Grund der klaren Durchgliederung des Baues und dem dezent-eleganten Dekor den Preis der Stadt Wien.
Nach dem Ersten Weltkrieg führten Krauß und Tölk in Wien nur mehr den Sigmund-Freud-Hof, Wien 9, Gussenbauergasse 1,2,4; 5-7, erb. 1924/25 aus, eine blockartige Verbauung mit expressionistischen Fassaden.
Der Anteil der sporadischen Mitarbeit von Krauß an den Projekten des Architektenduos Theiß & Jaksch von etwa 1923-1936, ist kaum zu beurteilen.

Quelle: http://www.architektenlexikon.at/de/328.htm

Wasserburgergasse 2 , 9. Bezirk Wien Alsergrund

Die Wasserburgergasse 2 Quelle: https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Sigmund-Freud-Hof

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